Was ist Heimat?

Eine politische Diskussion der Klasse 9SW mit Bürgermeister Markus Hofmann und Kurdirektor Sepp Barth

Dass man unter dem Begriff „Heimat“ völlig unterschiedliche Dinge verstehen kann, darüber waren sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9SW schnell einig. So stehen für einige besonders die Häuser, Landschaften und Umgebungen ihrer Kindheit und Jugend stellvertretend für ein besonderes Heimatgefühl, andere, vor allem die „Neigschmeckten“ und „Zuagroastn“, nehmen vielmehr ihre Familien und Freunde als Inbegriff dieses Gefühls wahr. Wichtig ist aber für alle insbesondere eines: Heimat ist da, wo man sich zuhause fühlt.

 

Im Rahmen der Unterrichtssequenz zum Stoffgebiet „Heimat“, die bereits im vergangenen Schuljahr ihren Anfang genommen hatte, beschäftigten sich die Jugendlichen im Fach Politik und Gesellschaft auf vielfältige Art und Weise mit der Thematik. Sie untersuchten beispielsweise, wie der Heimatbegriff von verschiedenen Parteien für die Imagepflege und im Wahlkampf genutzt wird, fragten kritisch, ob man Heimattradition einfach konservieren kann oder für das 21. Jahrhundert neu erfinden muss, oder diskutierten darüber, ob man auch zwei Heimaten haben kann.

 

Im Rahmen der Unterrichtseinheit wurde aus – im wahrsten Sinne des Wortes – naheliegenden Gründen auch Bad Kötzting als Schulort, Treffpunkt mit Freunden und kommunales Zentrum unter die Lupe genommen. Was hat diese Stadt an sich, dass sie für so viele so besonders und zur Heimat macht? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, luden die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit PuG-Lehrerin Frau Schmid Bürgermeister Markus Hofmann zu einer politischen Diskussion ans BSG ein. Begleitet von Kurdirektor Sepp Barth nahm sich das Stadtoberhaupt zwei Stunden Zeit, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und sich über die durchaus unterschiedlichen Sichtweisen auf die Stadt, ihre zentralen Charakteristika oder die Außendarstellung zu unterhalten. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren dabei Wertvolles über die Rolle des Tourismussektors und die vielfältigen Wege, auf denen das Kulturamt die Werbetrommel für die Stadt rührt. Darüber hinaus stellten sie sich der Herausforderung einer echten politischen Diskussion, in der deutlich wurde, dass nicht immer alle Wünsche der Jugendlichen erfüllt werden können, dass aber aktives Engagement und ein selbstbewusstes Aufeinander-Zugehen durchaus eine gegenseitige Bereicherung darstellen. Bürgermeister und Kurdirektor betonten die Wichtigkeit, Ideen und Wahrnehmungen der jungen Generation aus erster Hand zu erhalten, und freuten sich über das Interesse der Schülerinnen und Schüler an ihrer Stadt.

Wenngleich die Diskutierenden abschließend nicht immer und in allen Punkten übereinstimmten, bleibt die Erkenntnis doch dieselbe: Egal ob Alt oder Jung, Bürgermeister, Kurdirektor, Lehrkraft oder Gymnasiast: Bad Kötzting bleibt Heimat- und Sehnsuchtsort für alle.

Das Schuljahr im Blick