„Was ist Dir wichtiger? – Sicherheit oder Freiheit?“
Jugendoffizier zu Gast am BSG - ein Bericht von Emily G. (11 a)
Am 12. April konnte Folgendes beobachtet werden: Herr Wecker war im guten Hemd unterwegs und ging mit Wasserfalschen und Gläsern bepackt im über Wecker-Norm-Tempo durch die Schulhausgänge. Die Schlussfolgerung daraus: Es stand mindestens mittelhoher Besuch an. Und tatsächlich durfte das BSG an diesem Tag auf Einladung der Fachschaft Politik und Gesellschaft Herrn Oberstleutnant Christian Matok und den Jugendoffizier Herrn Klaus Schedlbauer, zwei Beamte der Bundeswehr München und Deggendorf, willkommen heißen. Passend zu den zeitlich aktuellen, außenpolitischen Geschehnissen erhielten die elften Klassen die Möglichkeit, Details zum Überthema „Sicherheitspolitik“ zu erfahren.
Mit eher unangenehmen Fragen mussten sich die Elftklässler während des Vortrags zwei Schulstunden lang beschäftigen: „Sind wir auf dem Weg in eine Diktatur?“ oder „Was ist Dir wichtiger? – Sicherheit oder Freiheit“. Eine Verschränkung von Wahrheit und Meinungsbildung, keine leicht bekömmliche Kombi. Über Begriffsdefinitionen von z. B. „Pressefreiheit“, „Demokratie“ und „Diktatur“ näherte man sich einer schwierigen Erkenntnis an: So weit auseinander Demokratie und Diktatur immer scheinen, so nah sind sich doch manchmal; oft nur eine Grenze voneinander entfernt. Auch interessant und den Hirnapparat anheizend waren die Fragen, ob es die eine Staatsform ohne die andere überhaupt gebe oder ab welchem Punkt die Sicherheit mehr wiege als das hohe demokratische Gut der Demokratie.
Der letzte große Punkt war das deutsche Militär und dessen Rolle. Gerade für Jugendliche ist die aktuelle Außenpolitik verwirrend und angsteinflößend. Wahrscheinlich wurden genau deswegen zunächst nur zögerlich Fragen gestellt. Verständlich, wenn ein erfahrener Bundeswehrler die heutige Welt als „Welt im Umbruch“ bezeichnet. Zuvor noch unklarer, dann deutlicher kristallisierte sich heraus, dass (außenpolitische) Sicherheitspolitik unsagbar vielschichtig ist. Vom inländischen Extremismusaufkommen über die litauische Brigade bis hin zu der Frage nach Kriegsdrohnen und die Einstufung des Gefahrenpotentials durch Cyberangriffe wurde zum Schluss hin noch einmal alles auf einmal in den Vordergrund gerückt. Rauszuhören war: Die Bundeswehr wird vielerorts gebraucht, eingesetzt und es ist geplant, sie in Zukunft einzusetzen. Auch, wenn man „von der vollen Einsatzfähigkeit noch weit weg ist, ist man auf dem Weg dahin“, so die Vertreter der Bundeswehr.
Als die Scheu vor dem schwierigen Thema letztlich gebrochen war, konnte man nach unzähligen Fragen und Fakten pünktlich zum Gong dann zu einem Fazit gelangen: Gerade als junger Mensch sollte man sich regelmäßig mittels seriöser Quellen über die aktuelle politische Lage informieren – über die im eigenen Land sowieso – über die globale noch viel mehr. Die Bundeswehr und der Staat sind wehrhaft und standfest genug, um unsere wertvolle Demokratie zu schützen, so die Kernaussage von Herrn Schedlbauer. Jedoch schade es nicht, sich die Fähigkeit anzueignen, auch ohne Wasser und Strom über längere Zeit auszukommen.
Mein persönliches Fazit nach dem Vortrag und den aufgeworfenen Fragen: Mir ist meine Freiheit wichtiger!