Vom Donut zum Krapfen - Wissenschaftswoche am BSG

BSGler forschten in der Wissenschaftswoche zum Rahmenthema „Nachhaltige Städte und Gemeinden“

Eines der Englischteams forschte hochkonzentriert und schallgeschützt im BSG-Campus, um am Negativbeispiel Houston als wenig nachhaltige Stadt aufzuzeigen, welche Entwicklungsmöglichkeiten es gibt und wie sich Organisationen dafür engagieren.

„Vom Donut-Effekt spricht man dann, wenn in Ortskernen immer mehr Leerstand auftritt, während in den Randgebieten Einfamilienhausgebiete und Handelsstandorte wachsen“, erklärte das „Kunstteam“ der 11c in seiner Abschlusspräsentation zur Wissenschaftswoche. Eine Woche lang hatte es sich mit dem Phänomen auseinandergesetzt, geforscht und letztlich am Beispiel Bad Kötzting einen kreativen Lösungsvorschlag, wie aus dem Donut wieder ein Krapfen, also Leerstand im Stadtinneren gefüllt werden könnte, ausgearbeitet.

Neben der Kunstgruppe beschäftigten sich auch alle anderen Elftklässler des BSG in Kleingrupen mit dem Rahmenthema „Nachhaltige Städte und Gemeinden“. Die Schüler konnten sich schon Anfang des Schuljahres für ein Leitfach und ihr konkretes Forschungsthema entscheiden. Die Lehrkräfte gaben Impulse, stellten Materialien und Arbeitsgrundlagen bereit. Danach zogen sie sich aber möglichst zurück und fungierten als Ansprechpartner.

In der Wissenschaftswoche organisierten sich die Schüler also selbst, sichteten dazu zunächst Literatur, recherchierten weiter und drangen tief in ihr Thema ein. Teils wurden zusätzlich Experimente durchgeführt oder Modelle gebaut. Am Präsentationstag stellte jede Gruppe ihre Ergebnisse vor. Lateiner und Historiker konnten etwa nachweisen, dass sowohl in der Antike, im Mittelalter als selbstverständlich auch zur Zeit der Industrialisierung Städte und Dörfer nicht immer nachhaltig wirtschafteten. Die Geographen arbeiteten die ideale nachhaltige moderne Stadt aus und fächerten dabei eine Vielzahl an bereits realisierbaren Technologien und städteplanerischen Möglichkeiten auf. In den Fremdsprachen Englisch und Französisch wurden verschiedene Metropolen genauer untersucht und als Negativ- oder Positivbeispiele angeführt. Die Physiker gingen dem „Wärmepumpensystem“ auf den Grund, analysierten, weshalb diese etwa in den skandinavischen Ländern um ein Vielfaches verbreiteter sind als in Deutschland oder in Großbritannien, erläuterten die Funktionsweise verständlich auch am selbsthergestellten Modell und gewährten Einblicke in die Effizienz dieses vieldiskutierten Heizsystems.

Die Schüler betrachteten das hochaktuelle Rahmenthema aus verschiedenen Wissenschaftsrichtungen und entwickelten sich innerhalb einer Woche zu Experten in ihrem Bereich. Dabei übten sie ein, komplexe Informationen zu verarbeiten, ihren Lernprozess selbst zu organisieren und über einen längeren Zeitraum im Team zu arbeiten. Letztlich erkannte so manche Gruppe, dass auf den ersten Blick naheliegende Lösungen oft mit zunächst nicht bedachten Hürden und Negativaspekten zu kämpfen haben.

Manchmal muss man halt auch ein bisserl übertreiben ;)
Neben ausgedehnten Brotzeiten gab es bei den Geographen auch Ergebnisse: Sie entwarfen die ideale Stadt der Zukunft.
Die Physiker referierten über das Heizsystem „Wärmepumpe“ und stellten ihre Ergebnisse veranschaulichend am selbsterstellten Modell den 10. Klassen vor.
Im antiken Athen kümmerte man sich um nachhaltige Stadtentwicklung und Wasserversorgung.

Das Schuljahr im Blick