"Nie wieder Energy Drinks" - BSGler forschen in der Wissenschaftswoche zum Rahmenthema "Energie"
Das neunjährige Gymnasium ist heuer mit der 11. Klasse in der Oberstufe angekommen. Im LehrplanPLUS steht, dass sich die Schüler in der neuentwickelten Wissenschaftswoche „eine Woche lang jenseits des regulären Stundenplans einem fächerübergreifenden Rahmenthema“ widmen. Am BSG fiel die Wahl auf „Energie“.
Seit Beginn des Schuljahres waren die Lehrkräfte der Jahrgangsstufe gefragt, mögliche Themen in ihrem Fach vorzuschlagen, Impulse zu geben und Materialien und Arbeitsgrundlagen für die spätere Forschungsarbeit der Schüler bereitzustellen. In der Wissenschaftswoche selbst zogen sich die Lehrer zurück und waren lediglich Ansprechpartner. Die Schüler organisierten sich in Kleinstgruppen selbst. Zu zweit oder dritt setzten sie sich mit ihrer freigewählten Fragestellung auseinander, sichteten dafür zunächst Literatur und stellten weitere unerlässliche Recherchearbeiten an. In einigen Leitfächern wurden Experimente durchgeführt, in anderen Computerspiele programmiert. Hatten sich die Gruppen einmal selbst in das Thema eingearbeitet, mussten danach die Ergebnisse für die Abschlusspräsentation am Freitag in der Klasse anschaulich aufbereitet werden. Es entstanden hochwertige, die Vorträge begleitende PowerPoint Präsentationen und mehrere Videos und Modelle. Die Klassen wählten dann jeweils zwei Referate aus, die vor den Zehntklässlern erneut gehalten wurden.
Wie Schulleiterin Birgit Maier in ihrer Auftaktrede am Montag motivierend zum Ausdruck brachte, sollten die BSGler der Forderung von Professor Peter-André Alt nachkommen und zeigen, dass sie als Gymnasiasten bereits in der Anfangsphase der Oberstufe sehr wohl so manche Studierfähigkeiten besitzen. Dazu gehört die Verarbeitung von komplexen Informationen sowie die Eigenorganisation des Lernprozesses. Und das haben die BSGler bewiesen. Mit vollem Einsatz forschten sie beispielsweise, inwiefern Energie in der Geschichte als politische Waffe eingesetzt wurde, wie die Römer bereits Fußboden- und Wandheizungen nutzten, wie die menschliche Muskulatur mit den Fast-Twitch-Fasern entweder v. a. das Kohlenhydrat Glykogen oder mit den Slow-Twitch-Fasern zudem Sauerstoff und Fett brauchen, um Energie bereitzustellen. Auch die aktuelle Energiegewinnung in Deutschland durch fossile bzw. erneuerbare Energieträger wurde auf den Prüfstand gestellt. Lachend stellte die Chemiegruppe fest, dass sie „nie wieder Energy Drinks“ konsumieren werde, nachdem sie nun deren genaue Zusammensetzung und deren recht geringen Nutzen für die Energiebilanz für den Menschen kenne. Reflektiert blickte die Gruppe auf die Woche zurück: Man habe sich an den selbstgestrickten Arbeitsplan gehalten, neue Methoden angewandt, fiel gelesen und experimentiert und fühle sich nun tatsächlich als kleiner Experte auf dem Gebiet. Allerdings musste man lernen, dass man auch Pausen braucht. „Die haben wir am Anfang, so losgelöst vom Stundentakt des Unterrichts, völlig vergessen.“ Denn herausfordernd war das völlig selbstgesteuerte Arbeiten sehr wohl, gehen doch die Anforderungen der Wissenschaftswoche gerade hinsichtlich Disziplin über eine herkömmliche Gruppenarbeit oder ein längerfristiges Unterrichtsprojekt hinaus.