Linda Schönbrunner berichtet von ihrem Erfolg beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen
Linda absolvierte im letzten Schuljahr ihr Abitur am BSG. Im Laufe der 12. Klasse nahm sie am Fremdsprachenwettbewerb teil. Da sie es bis ins Finale schaffte, nahm sie daran also nach ihrer Schulzeit teil.
Linda wird bald in Passau ihr Lehramtsstudium antreten. Davor hat sie sich aber für uns Zeit genommen, um uns über den Ablauf des Fremdsprachenwettbewerbs zu informieren. Sie will sprachbegeisterte und -begabte Schüler dazu ermuntern, dass auch sie sich trauen.
Dass am BSG die Schüler talentiert, fleißig und kreativ sind, bewies schon Clara (jetzt Q11), die im letzten Schuljahr in einer anderen Kategorie des Wettbewerbs ebenso überzeugen konnte. Zwei BSG-Teilnehmer – zwei Erfolge.
Linda berichtet:
Der Bundeswettbewerb Fremdsprachen setzt sich aus drei Runden zusammen.
Ich habe in der Kategorie SOLO PLUS teilgenommen, bei der man in zwei Wettbewerbssprachen teilnimmt – bei mir also Englisch und Französisch.
In der ersten Runde sind ein Video in der ersten Wettbewerbssprache und eine Audiodatei in der zweiten Sprache zu einem bestimmten Thema anzufertigen. Dabei ist ein bestimmtes Rahmenthema vorgegeben. In diesem Wettbewerbsjahr war das „Die unnötigste Erfindung“. Ich habe dann als Thema einen gewissen Roboter namens Cozmo genommen, der ein Haustier ersetzen soll. Zu diesem Cozmo habe ich also ein kurzes Video auf Englisch gedreht und ein Audio auf Französisch aufgenommen. Die beiden Dateien musste ich auf die Seite des BWFS (Bundeswettbewerb Fremdsprachen) hochladen. Nun galt es, abzuwarten, ob mein Video und das Audio der Jury zusagen und ich es so in die zweite Runde schaffe.
Offenbar gefielen der Jury meine Wettbewerbsbeiträge zu Cozmo, sodass ein Termin für eine Klausur festgelegt wurde. Diese fand dann am BSG statt. Dabei wurde zunächst hauptsächlich Englisch in Form von Textproduktionen geprüft und Französisch in Form einer Mediation. Allerdings dürfte ich da nicht die Angabe die ganze Prüfung lang behalten (so wie es ja normalerweise der Fall ist), sondern musste sie nach 20 Minuten abgeben und dann die wichtigsten Kernaussagen des deutschen Textes auf Französisch zusammenfassen. Die ganze Klausur erstreckte sich über einen normalen Schultag. Ich glaube, es waren drei Stunden für Englisch, 15 Minuten Pause und dann eineinhalb Stunden für Französisch. Die Klausur wurde dann an die Jury des BWFS geschickt und dort korrigiert. Die besten 48 der zweiten Runde qualifizieren sich für die dritte Runde.
Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass ich in die dritte Runde komme, denn in der zweiten Runde wird deutschlandweit eigentlich ordentlich „ausgesiebt“. Umso mehr habe ich mich gefreut. Die dritte Runde hätte eigentlich als Finale in Köln stattfinden sollen, aber durch Corona wurde sie mittels mehrerer Videokonferenzen durchgeführt. In dieser Runde muss jeder Teilnehmer zwei Einzelgespräche von je zehn Minuten in seinen beiden Wettbewerbssprachen und ein Rundengespräch von 15 Minuten Länge bewältigen. Für die Einzelgespräche gibt es keine Vorbereitungszeit und vorher ist kein Thema bekannt. Das Rundengespräch ist eine Diskussion mit drei oder vier weiteren Teilnehmern und soll zwischendurch in den Sprachen wechseln. Dabei kann es auch sein, dass die Teilnehmer verschiedene Sprachen haben und sich gegenseitig nicht immer verstehen können, sofern sie nicht untereinander dolmetschen, was auch Teil der Aufgabe war. In meiner Gruppe waren zwei weitere Teilnehmerinnen mit Latein und Englisch und eine mit Englisch und Französisch. Wir mussten also auch Französisch einbringen, aber dann das Wichtigste nochmal für die beiden Lateinerinnen auf Englisch zusammenfassen, damit alle wussten, worum es geht. Für dieses Gespräch hat man 30 Minuten Vorbereitungszeit. Unser Thema war „Soll Rhetorik Pflichtfach werden?“. Bei diesem Gespräch war es, finde ich, sehr schwer zwischen den Sprachen zu wechseln, denn ich stelle mich eigentlich immer auf eine Sprache ein und da bin ich dann sozusagen „drin“. Es ist so schwierig, sich dann auf die andere umzustellen.
Insgesamt wird bei dem Wettbewerb natürlich in erster Linie die Sprache bewertet, aber auch, ob man im Gespräch „natürlich“ rüberkommt. Kleine Fehler sind also nicht so schlimm. Allerdings ist die Konkurrenz am Schluss unglaublich stark.
Die anderen haben echt meinen höchsten Respekt! Das Ganze war jedenfalls eine tolle Erfahrung für mich – und eine Herausforderung. Ich bin so dankbar dafür, dass ich die Chance hatte, am BWFS teilnehmen zu können. Das habe insbesondere Frau Spinner und Frau Hawrylak zu verdanken. Ohne die beiden wäre ich nie so weit gekommen, denn durch sie habe ich so viel gelernt!