Das BSG wird offiziell zur „Digitalen Schule der Zukunft“
Pilotprojekt Digitalisierung bringt Tablets & Co. ins Klassenzimmer
Heute stellen die Schüler, die das eigene Tablet mit in den Unterricht bringen, noch die Ausnahme dar. Im Schuljahr 22/23 werden die Neuntklässler alle mit dem eigenen digitalen Endgerät arbeiten und so die Zukunft der bayerischen Schule mitprägen.
Das Benedikt-Stattler-Gymnasium wurde als eine von 250 bayerischen Schulen ausgewählt, aktiv und federführend die Digitalisierung des Unterrichts mitzugestalten und zu prägen. In der Oberpfalz beteiligen sich insgesamt acht Gymnasien an diesem Pilotversuch. Das BSG koordiniert als sogenannte Ankerschule zudem das vorerst auf ein Jahr festgesetzte Projekt für die Gymnasien im Regierungsbezirk.
Für die Schüler der kommenden neunten Jahrgangsstufe bedeutet dies konkret, dass sie ihr eigenes digitales Endgerät in den Unterricht mitbringen. Aus der Schultasche werden dann zwar nicht alle Hefte verbannt, aber die Möglichkeiten und Methoden des Lernens wachsen mit dem Tablet. „Wir wollen ein mit Augenmaß an die Aufgabe herangehen und ein typisches BSG-Konzept ins Leben rufen“, so Schulleiterin Birgit Maier. „Snaloges und digitales Lernen müssen sich dabei die Balance halten. Wir sind offen für Innovationen, bereit Neues dazuzulernen und als Pilotschule selbst zu entwickeln, wollen aber gleichzeitig Altbewährtes nicht einfach abschaffen.“ In den Fachunterricht werden dann beispielsweise digitale Lernaufgaben Einzug halten, kooperative Lernformen können gestärkt werden und die Lernenden vertiefen reguliert und angeleitet die sogenannten „21st century skills“, also die für die Zukunft wichtigen Fähigkeiten und Fertigkeiten . Denkbar ist zudem, dass digitale Lernprodukte entstehen, die analoge Leistungsnachweise ersetzen.
Das BSG wagt also einen Schritt, der nicht erst seit der Corona-Pandemie von der Gesellschaft lautstark gefordert wird. Dass es aber bei der Digitalisierung des Unterrichts nicht einfach damit getan ist, jedem Schüler ein Endgerät in die Hand zu drücken und dann mal im Unterricht einen Rechercheauftrag zu Goethe, den quadratischen Funktionen oder Great Britain zu geben, ist wohl müßig zu betonen. Auch deshalb will das Kultusministerium zunächst an ausgewählten Schulen Konzepte entwickeln lassen. Dafür wird den Schülern ein Zuschuss von 300 Euro für die Anschaffung eines eigenen Geräts gewährt. Die Aufgabe der Pilotschulen reicht über die Entwicklung von Unterricht hinaus: Selbstverständlich bilden sich die Lehrkräfte gerade im digitalen Bereich fort und teilen ihre Expertise mit anderen. Die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule soll vor allem im Bereich Medienerziehung ausgebaut werden. Zudem erfolgt zwangsläufig eine weitere Optimierung der IT-Infrastruktur an der Schule, um das Vorhaben gewinnbringend durchführen zu können.
Das BSG freut sich als „Digitale Schule der Zukunft“ in diesem wichtigen Bereich einen Beitrag leisten zu können.