Das BSG mit dem Wahlkurs "Gebärdensprache" im Fernsehen anschauen

Am 3. Juli war ein Team von TVA am BSG und hat einen kleinen Beitrag über den Wahlkurs "Gebärdensprache" gedreht. 

 

Ausstrahlung: 
Der Beitrag läuft am Freitag, 12.7. ,um 18:45 Uhr auf TVA in der Sendung „Mein Landkreis Cham“.
Wer Kabelfernsehen empfängt: der Beitrag wird auf TVA stündlich wiederholt.
Wer Satellitenfernsehen empfängt: Der Beitrag wird auf OTVA (das ist unser Satellitensender) alle 2 Stunden wiederholt.
Ansonsten gibt es für alle, die am Handy/Tablet/Laptop schauen wollen einen Livestream auf www.tvaktuell.com


Die Sendung ist außerdem ab Samstag Vormittag auf unserer Homepage in der Mediathek online zum draufklicken. 

Bereits Anfang Juni haben wir über den Wahlkurs berichtet: 

Kommunikation ohne Grenzen: Gebärdensprache am BSG

Schulsozialpädagogin Julia Hofmann, die seit Beginn des Schuljahres am BSG auf unterschiedliche Weise wirkt, bietet auch einen Wahlkurs an. Sie lehrt den BSGlern „Gebärdensprache“. Im Zuge ihrer früheren Arbeit mit gehörlosen Menschen hat sie selbst die Deutsche Gebärdensprache erlernt. Schüler aus den Jahrgangsstufe 5 bis 12 wollen ebenfalls eine Kommunikationsgrenze einreißen und lernen nun seit fast einem Jahr die neue Sprache wie etwa auch Englisch, Französisch oder Latein.

„Die Grundgebärden klappen schon sehr gut“, meint Hofmann, als sie über die Fortschritte ihrer Schüler spricht. „Einiges konnten sie auch schon verstehen und ausdrücken, als vor Kurzem Experten zu Gast waren.“ Da hatte der Kurs die Möglichkeit, das Erlernte anzuwenden, denn wie in jeder anderen Sprache auch, ist die aktive Kommunikation wesentlich. Frau Klinger von der Informations- und Servicestelle für Menschen mit Hörbehinderung kam aus Regensburg und zusätzlich konnten zwei „besondere“ Gäste, Kateryna Zhovnovata und Josef Vogel, am BSG begrüßt werden. Frau Klinger ist Expertin und zu ihrer Tätigkeit gehört zum Beispiel, Arbeitgeber aufzuklären oder ihre Klienten bei Anträgen zu unterstützen. Kateryna Zhovnovata und Josef Vogel sind beide gehörlos und leben in Cham. Sie gaben Einblicke in ihren Lebensalltag mit der Hörbehinderung, ihre Ausbildung und ihr Berufsleben. Frau Zhovnovata kommt ursprünglich aus der Ukraine und erklärte, dass auch sie erstmal „Deutsch“, also vielmehr die „Deutsche Gebärdensprache“ lernen musste, denn die Gebärdensprache ist nicht international und zugleich keine Eins-zu-eins-Übertragung der Lautsprache. Man geht davon aus, dass es insgesamt knapp 140 verschiedene Gebärdensprachen gibt. Jede davon hat eine eigene Grammatik und feste Vokabeln. Nicht verwechseln darf man Gebärdensprache deshalb mit einer einfachen Zeichensprache.  

Von den Gästen erfuhren die Schüler des Wahlkurses noch mehr über die Kultur der Gehörlosen. Denn neben der Teilhabe am Leben der Hörenden mithilfe von Simultanübersetzungen von einigen wenigen Veranstaltungen und TV-Programmen oder dem Lesen von Untertiteln im Fernsehen gibt es eine eigene Community der gehörlosen Menschen. Theateraufführungen, Autorenlesungen, Kabarett, ja sogar Songs in Gebärdensprache entgehen den Hörenden, die der Fremdsprache nicht mächtig sind.

Die Schüler waren begeistert von den vielen so wertvollen Einblicken und fühlten sich geehrt, als sie ihre eigenen Namensgebärden bekamen. Namen werden nämlich nicht mit den einzelnen Gebärden für die Buchstaben ausgedrückt, das wäre viel zu kompliziert, sondern jeder Mensch erhält von Sprechern der Gebärdensprache eine persönliche Namensgebärde. Dabei orientieren sich die Namensgeber an besonderen Eigenschaften oder Merkmalen der Person. 

Das Schuljahr im Blick