Verkaufspsychologie
im Supermarkt
Dass es gar nicht so leicht ist, ein „homo oeconomicus“ zu sein und wirtschaftlich vernünftig einzukaufen, hat wohl jeder schon selbst erlebt, wenn an der Supermarktkasse der Einkaufswagen wieder überquillt mit vielen Sachen, die man eigentlich gar nicht erwerben wollte. Die Hintergründe dazu besprechen die Mittelstufenschüler im Unterricht des Faches Wirtschaft und Recht und evaluieren dies in der Praxis bei Edeka.
Schon am Eingang können die Schülerinnen und Schüler die ersten Verkaufstricks eines Supermarktes aufspüren: Marktatmosphäre, duftendes Obst und bunte Blumen bremsen den Straßenschritt, so dass der Kunde länger im Laden bleibt und deshalb mehr in den viel zu großen Einkaufswagen packt. Sonderangebote und Schüttkörbe verlocken zudem dazu, sich vermeintlich günstige Angebote nicht entgehen zu lassen. Im Zickzack geht es dann durch alle Regale, immer auf Augenhöhe die teuersten Waren, denn bücken und recken will sich der Kunde nur ungern. Und dass das Fleisch so leuchtend rot und scheinbar frisch in der Metzgereiauslage liegt, ist wohl vor allem auch der grünen Deckenbeleuchtung geschuldet. Während aus den Lautsprechern französische Schlager trällern, greift der Kunde gerne zum hochpreisigen Wein und noch bevor das Kleinkind in der Schlange an der Kasse Terz macht, lässt man es großzügig in der „Quengelzone“ zugreifen.
Dass es auch anders geht, können die Schüler beweisen, indem sie eine fiktive Einkaufsliste wirtschaftlich vernünftig abarbeiten. Dass dabei neben dem Preis der Produkte auch ökologische und soziale Kriterien eine Rolle spielen sollen, wird dabei ebenso deutlich.
Zudem wenden sich die BSGler dem Aufbau des Ladens bzw. der Struktur der Regale zu und fertigen Kartierungen an.