Austausch
mit der französischsprachigen Schweiz
Eine große Tradition hat mittlerweile auch der Schüleraustausch mit dem „Gymnase français de Bienne“ in der französischsprachigen Schweiz, der im Schuljahr 2005/06 ins Leben gerufen wurde und an dem Oberstufenschüler mit Französisch als zweiter und dritter Fremdsprache teilnehmen.
Der Austausch mit dem „Gymnase français de Bienne“ aus Biel in der Schweiz ist alljährlich ein sehr großer Erfolg. Biel ist eine etwa 60.000 Einwohner zählende Stadt unweit von Bern in der französischsprachigen Schweiz. Unsere Partnerschule liegt idyllisch direkt am Bieler See. Bei unserem Besuch können wir diese stark von der französischen Kultur geprägte Gegend kennenlernen. Unsere Schüler zeigten sich bisher immer überwältigt von der dortigen Gastfreundschaft und haben vielfach die Gelegenheit, ihre Französischkenntnisse einzusetzen und zu erweitern.
Eine Schule am See
Leben wie Gott in der Schweiz
18 Schüler des BSG und ihre begleitenden Lehrkräfte Christina Spinner und Manuel Stuffer staunten nicht schlecht, als sie zum ersten Mal das Schulgelände des Gymnase français de Bienne betraten: Denn es gibt wohl nur wenige Schulen, die über einen direkten Seezugang verfügen und an denen es durchaus üblich ist, dass Gymnasiasten ihre Mittagspause damit verbringen, im See zu plantschen oder von den Brücken in die Schüss, einen der Zuflüsse des Bielersees, zu springen. Die Tatsache, dass das Schweizer Schulsystem an den meisten Tagen doch sehr lange Unterrichtszeiten vorsieht (7.30 Uhr- 17.30 Uhr), in deren Genuss gelegentlich auch die deutschen Austauschpartner kamen, wurde angesichts des malerischen Ambientes aber billigend in Kauf genommen. Schnell zeigte sich, dass die Partnerschule und die Stadt Biel noch viele weitere Besonderheiten für die BSGler bereithielten. Denn in Biel/Bienne, der größten zweisprachigen Stadt der Schweiz, kommt buchstäblich alles „doppelt“ vor: Neben dem Gymnase de Bienne befindet sich unmittelbar das deutsche Gymnasium Biel, in der gemeinsam genutzten Mensa kann man statt des pain au chocolat auch getrost ein Schokocroissant ordern und die etwas größeren Namensschilder der Straßen weisen neben der französischen Bezeichnung konsequent auch den deutschen Straßennamen auf. Und nicht selten machte man in der Stadt die Erfahrung, dass man, wenn es einem nicht gelang, eine Bestellung in akzentfreiem Französisch zu formulieren, auf ein erfreutes Gegenüber stieß, dass sogleich ins Schwitzerdütsch wechselte und munter, weil sich unter Gleichgesinnten ahnend, darauf losplapperte; wobei man sich selbst nicht immer sicher war, ob einem dieser Sprachenwechsel nun mehr zum Vorteil als zum Nachteil gereichte …
Neben dem Wochenendprogramm in den Gastfamilien bot sich den BSGlern auch auf zwei Tageausflügen Gelegenheit, die Umgebung und die Schweizer Kultur näher kennenzulernen. In der Chocolaterie von Camille Bloch in Courtelary erfuhren die Schüler interaktiv alles, was man über die Schokoladenproduktion wissen muss, und machten bereitwillig von dem Angebot, so viel zu probieren, wie man wollte und konnte, Gebrauch. Bei der anschließenden Wanderung von Frinvillier über die traumhaft schöne Taubenlochschlucht (Berner Jura) nach Biel wähnte sich so mancher Q11er wieder in der Wanderwoche. Völlig erschöpft gönnte man sich dann im Stadtpark von Biel ein Fußbad, bevor man sich an die Erkundung der pittoresken mittelalterliche Altstadt machte. Der zweite Tagesauflug führte in die Schweizer Landeshauptstadt Bern. Nach einem Stadtrundgang ging es ins Historische Museum, wo man sich in der interaktiven Ausstellung „Das entfesselte Geld“ sinnigerweise mit den Themen Währungsstabilität, Bankenwesen und Finanzmärkte auseinandersetzte.
Schweren Herzens verließ man dann Biel/Bienne. Im Gepäck waren aber Freundschaften, neuen Erfahrungen und vielleicht auch nur die Erkenntnis, dass die eigene Mama doch immer die beste von allen ist.